Die Duburg
Die Duburg ist die ehemalige Burganlage in Flensburg und die Namensgeberin unseres BdP-Stammes. Heute heißt der Stadtteil im Stadtkern Flensburgs, der an gleicher Stelle wie früher die Burg steht, auch Duburg.
Die Stadt Flensburg entwickelte sich aus einer Ansiedlung von Fischern und Kaufleuten an der inneren Flensburger Förde. Dieser Siedlungsplatz liegt am Schnittpunkt der damals wichtigen Handelswege der Region. Ein Weg verband in Ost-West-Richtung die Landstriche Angeln und Nordfriesland (heute noch heißen Teile dieser Verbindung im Stadtgebiet "Friesische Straße" und "Kappelner Straße", ansonsten übernehmen heute die B 199 und B 200 diese Funktion). Die andere, bedeutendere Handelsroute war der Ochsenweg (auch Heerweg genannt), der im Westen Flensburgs vorbeiführt und von Hamburg bis hinauf nach Skagen in Dänemark führt. Der moderne Nachfolger des Ochsenweges (auf fast gleicher Trasse) ist die A7. Diese hat heute etwa die gleiche Bedeutung wie damals ihr Vorgänger. Im Jahre 1284 erhielt Flensburg das Stadtrecht.
"Um das Jahr 1345 errichteten die Flensburger Bürger eine steinerne Mauer um ihre Stadt. Diese Stadtmauer wurde später mehrfach erneuert, blieb in ihren Ausmaßen jedoch immer bescheiden.(...)
Die Stadtmauer umgab nur den Kern der alten Stadt, nämlich die Häuser der Kirchspiele St. Nikolai und St. Marien. Der ehemalige Stadtteil Ramsharde, der nördlich der Neuen Straße unterhalb des Marienberges (heute Duburger Höhe genannt) lag, und die Siedlung St. Johannis waren nicht in diese Befestigung mit einbezogen. Sie waren von einem Plankwerk aus Holz umgeben.
Als Haupttore der Stadt galten das Nordertor, das (...) um 1595 weiter nach Norden an seinen heutigen Platz verlegt wurde, und das Friesische Tor (Friesische Straße 4).Kaum minder bedeutend waren nach 1608 das Rote Tor (...), und das Johannistor (Angelburger Tor) in der oberen Angelburger Straße (...). Bis auf das Nordertor sind sämtliche Pforten und Tore heute verschwunden, die letzten im vorigen Jahrhundert (d.h. 19.Jhdt, Anm.d. Webmasters).
Das Nordertor mit seinem charakteristischen Treppengiebel ist heute eines der Wahrzeichen Flensburgs. Der Stamm Duburg des BdP hat sich das Nordertor als Hauptteil seines Stammes-Logos ausgewählt.
Während der Kämpfe um den Besitz des Herzogtums Schleswig (zwischen der Kalmerer Union = Norwegen, Schweden, Dänemark und den mit den Hansestädten verbündeten Grafen von Holstein) erbaute König Erich von 1411 bis 1423 außerhalb der Stadt auf dem Marienberg ein starkes Schloß, das nach seinem Schloßhauptmann, dem Ritter Jens Due, schon bald die Duburg genannt wurde. Es sollte dem Zweck dienen, die Stadt Flensburg endgültig für das Königreich Dänemark zu sichern. Die Duburg nahm auf dem hohen Berge mit den nach drei Seiten abfallenden Hängen eine fast uneinnehmbare Stellung ein. Die offene Westseite wurde durch doppelte Schanzen mit Gräben gesichert. Im Osten der Anlage stand ein sechzig Meter langes Haus, das wegen der Farbe seiner Dachziegel das Rote Haus hieß. Parallel dazu lag jenseits des Schloßhofes das Blaue Haus, dessen blaue Dachpfannen sich im Schloßgraben spiegelten, den man deswegen den Blauen Damm (Damm = Teich; heute führt die Landsknechtsstraße über ihn hin) nannte. Im Norden verband ein Querbau mit dem Torhaus, zu dem man über die Schloßstraße und Königsstraße gelangte, beide Hauptgebäude. Um die Gesamtanlage, die auf dem Gelände zwischen Margarethenstraße und Turnierstraße lag, verlief eine hohe und starke Mauer. (...) Schließlich verfielen die Gebäude so sehr, daß man ab 1719 mit ihrem Abbruch begann. Ein drei Meter starker und acht Meter hoher Rest der Schloßmauer ist erst um 1900 abgetragen worden.
(Kursiv geschriebene Texte aus: Flensburg in Geschichte und Gegenwart, Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte e.V. Nr. 22, Flensburg 1972, vgl. S. 21-23 u. 285)